OLtn. Kurt Welter, 5./ JG300 - eine kurze Gastrolle
* 25. 02. 1916, Marienbad / Böhmen, + 7. 03. 1948, Leck / Schleswig-Holstein
eine nicht ganz unumstrittene und schillernde Figur im JG300/301 und 302 bzw. im Kommando Welter war OLtn. Kurt Welter. Bei den 300ern spielte er nur ein Gastrolle, meistens als Vorbildwirkung für die kämpende Truppe, lt. Aussage einiger ehemliger Flieger,
Kurt Welter kam 1935 zur Luftwaffe und wurde hier auf Grund seiner guten fliegerischen Begabung zum Fluglehrer ausgebildet. Am 1. August 1940 wurde er an der Fliegerschule des Flieger-Ausbildungs-Regiments 63 zum Feldwebel befördert und kam schließlich zu einem Ausbildungskommando der Fluglehrerschule Quedlinburg.
Mitte August 1943 kam er als Nachtjagdlehrer zur Blindflugschule 10 und im November 1943 zur II. /JG 301.
Am 2. September 1943 wurde Welter zu einer Nachtjägereinheit (5./JG 301) versetzt, die vor allem mit Jagdflugzeugen der Typen Focke-Wulf Fw 190A-5 und Fw 190A-6 ausgerüstet war. In seinem ersten Nachtjägereinsatz gegen alliierte Bombereinheiten am 22. September 1943 schoss er bereits zwei viermotorige Bombenflugzeuge ab. Weitere Abschüsse folgten und bis Anfang April 1944 hatte er in nur 15 Einsätzen bereits 17 Luftsiege erzielt. Hierfür erhielt er am 10. Mai das Deutsche Kreuz in Gold.
Vom 14. April bis zum 6. Juli 1944 verbrachte er in einer Frontfliegersammelstelle, ohne einen einzigen Einsatz zu fliegen. Am 7. Juli 1944 wurde er zur 2. /NJG 11 versetzt und in nur 40 Feindflügen konnte er 33 Abschüsse erzielen, davon fünf am Tage.
Nach seiner Versetzung zur 5./JG 300 am 7. Juli 1944 und später zur 10./JG 300 (Mosquito - Jagdstaffel) am 4. September 1944, setzte Welter seine Erfolge fort und schoss allein in der Nacht zum 29. August 1944 vier viermotorige Lancaster-Bombenflugzeuge ab. Am 1. September 1944 zum Leutnant befördert. Am 18. Oktober wurde er für insgesamt 33 Luftsiege in 40 Einsätzen, darunter einen durch einen Rammstoß, mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.
Anfang Dezember 1944 erhielt er den Auftrag, eine Nachtjagdeinheit für die Me 262 zu errichten. Am 1. Dezember 1944 zum Oberleutnant befördert, führte er die 10. Staffel des NJG 11, die auch als "Einsatzkommando Welter" bezeichnet wurde. Mit der Me 262 errang er Anfang 1945 in wenigen Wochen etwa 20 Nachtluftsiege und wurde am 11. März 1945 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet. Bei Kriegsende hatte er auf nur 93 Einsätzen insgesamt 63 Luftsiege errungen, davon 7 am Tage.